Auf Einladung unseres Ortsvereins stellte unser MdL Martin Habersaat die Kita-Reform im Dorfgemeinschaftshaus vor.
Interessierte Eltern, vor allem aber Erzieher und Kitaleitungen sind der Einladung gefolgt um ihre berechtigten und kritischen Fragen zu stellen.
Seit 2013 haben Eltern in Deutschland das Recht auf einen Kita-Platz für Einjährige. Trotzdem fehlen in Schleswig-Holstein noch immer rund 15.000 Plätze. Ab 2026 soll ein weiteres Betreuungsrecht hinzukommen: Eltern erhalten Anspruch auf eine achtstündige Ganztagsbetreuung in Grundschulen.
Doch die Umsetzung dieser Pläne ist mit Herausforderungen verbunden. Schleswig-Holstein ist das einzige nördliche Bundesland, das weiterhin Kita-Gebühren erhebt – mindestens 230 Euro monatlich. Die schwarz-grüne Landesregierung verantwortet das und möchte mit der neuen Reform die Finanzierungslücke von 120 Millionen Euro schließen. Ein Teil der Mittel stammt vom Bund, der Rest muss von Land, Gemeinden und Eltern aufgebracht werden.
Neben der Finanzierung bleibt auch die Betreuungsqualität ein strittiges Thema. Viele Eltern und Erzieher befürchten, dass die geplante Anpassung des Personalschlüssels zulasten der Kinder gehen wird. Besonders flexible Öffnungszeiten und verbesserte Arbeitsbedingungen sind unter den aktuellen Bedingungen schwer umsetzbar.
Ein Blick nach Hamburg zeigt, wie es anders gehen könnte: Dort setzt man auf Bildungsstudien, um Entwicklungsdefizite bei Kindern frühzeitig zu erkennen. Schleswig-Holstein hingegen plant sogenannte „Perspektiv-Kitas“, die gezielt in sozialen Brennpunkten fördern sollen. Allerdings sind vorerst erst 4% der Kitas geplant. Doch dieser Ansatz stößt auf Kritik – viele Kommunalpolitiker und Träger sehen ihn als unzureichend an.
Einen großen Handlungsspielraum hat unsere Landtagsfraktion derzeit nicht, da wir mit 12 von 69 Sitzen im Landtags vertreten sind.